
Die Krypta unterhalb eines Kapuzinerklosters bietet den Toten Schutz und Zerfall. Ein Gruselkabinett von Mumien hat dort die Jahrhunderte überdauert.
nicht ungedingt jedermans Geschmack
Die makaberste "Sehenswürdigkeit" Siziliens ist nichts für Sensibile - von der höchst fragwürdigen Ethik, die im Zurschaustellung toter Menschen liegt, ganz abgesehen.

Rund achttausend mumifizierte Leichname warten in den Katakomben unter dem Kapuzinerkloster "Convento dei Capuccini" auf die Ewigkeit. Bis ins Jahr 1881 wurden die mit verschiedenen Verfahren (Trocknen, Tränken in Kalk oder Arsenik) konservierten Körper hier bestattet.

Das Zweijährige Mädchen Rosalia kam noch 1920, als diese

Mit einem nicht mehr bekannten Verfahren behandelt, scheint das tote Kind in seinem Sarg nur zu schlafen.

Zwischen 1559 und 1880 haben die findigen Mönche Leichname wohlhabender Bürger einbalsamiert und in den Katakomben aufgebahrt. Das Besondere: Die Mumien sind in ihren schönsten Sonntagskleidern ausgestellt und wirken unheimlich lebendig. Die reichen Palermitaner ließen sich so aufbahren, um der Nachwelt ihren Reichtum zu präsentieren.
Rätsel
Warum die Mumien noch heute so lebendig aussehen, ist nur zum Teil bekannt. Zum Einen liegt es an den idealen Luftbedingungen in den Katakomben, zum Anderen aber an den Balsamiermethoden der Kapuzinermönche, die aber streng geheim gehalten werden.
Urlaub in Sizilien