Saturday, October 25, 2008

die Katakomben von Palermo im Kapuzinerkloster

die Katakomben von Palermo
Die Krypta unterhalb eines Kapuzinerklosters bietet den Toten Schutz und Zerfall. Ein Gruselkabinett von Mumien hat dort die Jahrhunderte überdauert.
nicht ungedingt jedermans Geschmack
Die makaberste "Sehenswürdigkeit" Siziliens ist nichts für Sensibile - von der höchst fragwürdigen Ethik, die im Zurschaustellung toter Menschen liegt, ganz abgesehen.

Rund achttausend mumifizierte Leichname warten in den Katakomben unter dem Kapuzinerkloster "Convento dei Capuccini" auf die Ewigkeit. Bis ins Jahr 1881 wurden die mit verschiedenen Verfahren (Trocknen, Tränken in Kalk oder Arsenik) konservierten Körper hier bestattet.
Voll bekleidet stehen und liegen sie, Frauen und Männer getrennt und nach Berufen geordnet, in Glassärgen oder Wandnischen. Ein schauerliches Bild, schief hängende Köpfe, verzerrte Gesichter oder deren Überrest, mumifizierte Kleinkinder.
Das Zweijährige Mädchen Rosalia kam noch 1920, als diese photo ruediger kramerBestattungsform eigentlich schon längst verboten war, in das Schreckenskabinett.



Mit einem nicht mehr bekannten Verfahren behandelt, scheint das tote Kind in seinem Sarg nur zu schlafen.


Für die einen sind die Katakomben der Kapuzinermönche Palermos Ort des Grauens, für andere hingegen faszinierendes Zeugnis der Sizilianer. Was sie verbergen, verraten wir hier.

Zwischen 1559 und 1880 haben die findigen Mönche Leichname wohlhabender Bürger einbalsamiert und in den Katakomben aufgebahrt. Das Besondere: Die Mumien sind in ihren schönsten Sonntagskleidern ausgestellt und wirken unheimlich lebendig. Die reichen Palermitaner ließen sich so aufbahren, um der Nachwelt ihren Reichtum zu präsentieren.
Rätsel
Warum die Mumien noch heute so lebendig aussehen, ist nur zum Teil bekannt. Zum Einen liegt es an den idealen Luftbedingungen in den Katakomben, zum Anderen aber an den Balsamiermethoden der Kapuzinermönche, die aber streng geheim gehalten werden.

Urlaub in Sizilien